Die Kommission hat auf dem Sozialgipfel in Porto am 7. Mai 2021 den strategischen Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz für den Zeitraum 2021-2027 für gültig erklärt. Dieser Rahmen legt die Schlüsselaktionen fest, die zur Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer in den nächsten Jahren erforderlich sind. Er ist in 3 Themenbereiche gegliedert
- Veränderungen in der neuen Arbeitswelt antizipieren und bewältigen. Die Kommission wird die Arbeitsstättenrichtlinie und die Richtlinie über Bildschirmgeräte überprüfen. Sie wird die Schutzgrenzwerte für Asbest und Blei aktualisieren. Sie wird eine Initiative zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz entwickeln, die aufkommende Probleme im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern bewerten und Leitlinien für Maßnahmen vorschlagen wird.
- Verbesserung der Prävention von arbeitsbedingten Krankheiten und Unfällen. Die Kommission wird den "Vision Zero"-Ansatz zur Beseitigung arbeitsbedingter Todesfälle in der EU fördern. Außerdem wird sie die EU-Vorschriften für gefährliche Chemikalien aktualisieren, um Krebs, Störungen des Fortpflanzungssystems und Atemwegserkrankungen zu bekämpfen.
- Verbesserung der Bereitschaft für mögliche zukünftige Gesundheitsbedrohungen. Die Kommission wird in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren des Gesundheitswesens Notfallverfahren und Leitlinien für die rasche Einführung, Umsetzung und Überwachung von Maßnahmen in potenziellen künftigen Gesundheitskrisen entwickeln.
"Gute Gesundheit am Arbeitsplatz betrifft nicht nur unseren körperlichen Zustand, sondern auch unsere geistige Gesundheit und unser Wohlbefinden". Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte
Nicolas Schmit, ehemaliger luxemburgischer Arbeitsminister und derzeitiger Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, erinnerte daran, dass: "[...] der Staat nicht in der Lage ist, die Rechte seiner Bürger zu schützen.Der zehnte Grundsatz des Europäischen Fundaments sozialer Rechte gibt Arbeitnehmern das Recht auf ein hohes Maß an Schutz ihrer Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Da wir uns nach der Krise um einen besseren Wiederaufbau bemühen, sollte dieser Grundsatz im Mittelpunkt unseres Handelns stehen. Wir müssen uns für einen "Vision Zero"-Ansatz in Bezug auf arbeitsbedingte Todesfälle in der EU einsetzen".